Reform der Kirche nur dursch Abschaffung der kirchensteuer möglich

 

Leserbrief Kirchensteuer Mailwechsel mit Friedhelm Bietsmann

 

13.04.2023

 

Lieber Jochen Konrad,

 

ich hoffe du kannst dich an mich erinnern.Der Grund meines Schreibens, dein Leserbrief in der FAZ über die Kirchensteuer vom 17.03. Um es vorweg zu sagen,ich teile deine Position in keinster Weise.Ich bin sehr verwundert, dass jetzt auch Mitglieder unserer Partei eine Abschaffung der Kirchensteuer verlangen.Bei allem Verständnis für die Kritik, die zu Recht an unserer Amtskirche und ihren handelnden Verantwortlichen geäußert werden kann.Mit deiner Forderung förderst du lediglich eine weitere Säkularisierung unserer Gesellschaft und wirst den eigentlichen Leistungen und Aufgaben unserer Kirche im Bereich Seelsorge,Pflege,in Bildung, Betreuung und dem Erhalt unschätzbarer Kulturgüter wie Kirchen u.a.nicht ansatzweise gerecht!

 

Lieber Friedhelm,

 

ich kann mich sehr gut an Dich erinnern.

 

Mein Standpunkt ergibt sich aus der Erfahrung von 30 Jahren ehrenamtlicher Kirchenarbeit.

 

Ich habe festgestellt, dass die Finanzierung von oben statt einer Finanzierung von unten zu einer völlig falschen Ei nstellung der Kirchenfunktionäre geführt hat. Sie sind nicht mehr Dienstleister für die Menschen. Sie haben offenbar überhaupt kein Ohr für die Interessen der Mitglieder sondern sehen nur ihre Selbstverwirklichung. Sie haben die Verwaltungsaufgaben von der preiswerten Lösung über die ehrenamtlichen Kräfte oder 450 Euro-Beschäftigung in den teuren hauptamtlichen Bereich überführt und so die finanziellen Möglichkeiten des Vorhaltens von Pfarstellen unnötig verkürzt.

 

Die braunschweigische Landeskirche hat statt 330 Pfarrstellen nur noch 180. Mit der Folge, dass die Pfarrer immer weiter von den Gläubigen entfernen sind. Keine Organisation mit Mitgliederschwund verkürzt die Leistung gegenüber den Mitgliedern und stärkt den Overhead. Genau das Gegenteil wäre geboten.

 

Die Verwaltungskosten sind viel zu hoch und der Apparat völlig ineffektiv.

 

Ich habe mich 30 Jahre eingebracht und versucht den Apparat zu verschlanken und mehr für die Seelsorge zu tun. Das wäre in der heutigen Zeit nötiger denn je. Aber die Funktionäre verweigern sich. Sie unterdrücken die Ergebnisse der alle 5 Jahre stattfindenden Untersuchung der Lage der evangelischen Kirche, die diese Bedürfnisse der Mitglieder deutlich aufzeigt.

 

Sie können sich verweigern, weil sie auf dem Geld sitzen. Statt sich Ihre Finanzierung von der Basis holen zu müssen, hüten Sie die staatlichen Pfründe.

 

Das lässt sich nur durch eine Änderung der Finanzströme erreichen.

 

Ich kann Dir gern viele Beispiele nennen. Schau Dir nur mal die Verwaltungskosten pro Mitglied an: Unverantwortlich gestiegen. Auf der anderen Seite Gottesdienst nur noch alle 4 Wochen in den Dörfern. Der nächste Pfarrer weit weg, man kennt sich nicht mehr und wendet sich mangels persönlichem Vertauenverhlätnis doch nicht an einen "Diesthabenden Pfarrer".

 

Keine Beerdigung am Samstag mehr, obwohl in unsere Gesellschaft mit weit gestreut Familien nichts anderes möglich ist usw usw.

 

Da hilft nichts anderes, als die Kirche als mitgliederorientierten Dienstleister wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.

 

Auch wenn ich innerlich längst wegen des "Bodenpersonals" gegenüber der Organisation gekündigt habe, antworte ich Dir ausführlich, weil es mir nicht egal ist. Aber mit diesen Funktionären hat das keinen Sinn.

 

Ich habe für mich angeordnet, dass ich an einem Samstag beerdigt werden will. Wenn die Kirche das trotz 30jähriger ehrenamtlichen Tätigkeit nicht will, wird nicht lange gefackelt, sondern ein freier Beerdigungsredner engagiert. Nur schade um die viele Kirchensteuer, die ich dann umsonst gezahlt habe.

 

Auf meiner Homepage kannst Du Teile meiner Erfahrung nachvollziehen (www.jkf.de).

 

Übrigens ging es einer Verwandten von mir nach 30jähriger Mitgliedschaft in der Synode so.

 

Wir können gern darüber Diskutieren. Aber an einer grundlegenden Reform, die die Kirche wieder zum Dienstleister der Menschen macht, führt kein Weg vorbei.

 

Daran ändern auch die "Verdienste" der Vergangenheit nichts. Übrigens gehören dazu auch Religionskriege, Missbrauch und Ähnliches.

 

Ich hoffe ansonsten geht es Dir gut. Ich kann nicht klagen.

 

Liebe Grüsse Jochen-Konrad

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